Ernst Fischer

österreichischer Politiker und Schriftsteller; KPÖ; Emigration 1934-1945; von April bis Dez. 1945 Erziehungsminister in der provisorischen österreichischen Regierung; Abgeordneter zum Nationalrat 1945-1959; Veröffentl. u. a.: "Kunst und Koexistenz-Beiträge zu einer modernen marxist. Ästhetik", "Auf den Spuren der Wirklichkeit"

* 3. Juli 1899 Komotau/Böhmen

† 1. August 1972 Deutschfeistritz/Steiermark

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1972

vom 9. Oktober 1972

Wirken

Ernst Fischer wurde am 3. Juli 1899 in Komotau in Böhmen als Sohn eines k. u. k. Generals geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Komotau (Abitur 17) war F. von 1917-18 Soldat. 1920 wurde er Mitglied der sozialdemokratischen Partei und war mit Stefan Zweig und Ernst Toller bekannt, die die schriftstellerischen Fähigkeiten F.s erkannten. Unter ihrer Protektion wurde F.s Drama "Attilas Schwert" 1923 in Wien mit Erfolg aufgeführt. Nach dem Tode seines Vaters gab. F. seine Universitätsstudien in Graz auf und wurde Redakteur der sozialdemokratischen Grazer Zeitung "Arbeiterillen". Von 1927-34 gehörte er der Redaktion der "Arbeiter-Zeitung" in Wien an, die eine redikalere Spielart der Sozialdemokratie, den sogenannten Austro-Marxismus, vertrat. Sie geriet häufig in Gegensatz zur herrschenden Parteimeinung, doch ließ man sie gewähren, um den revolutionären Schwung aufzufangen und ein Abströmen zu KP ...